Artwork



"
Ich halte dich, damit du nicht fällst – und wenn wir fallen, dann zusammen.“

— frei nach Rainer Maria Rilke
Technik: Fotografie, Computer Modelling (no AI), Composing
Inspiration: Nach einem Motiv von Luis Royo

Vor der bedrohlichen Kulisse rostrot glühender Industriearchitektur, in deren Flanken Wasserfälle tosen und Blitze den Himmel zerreißen, knien zwei gefallene Wesen.
Links der dämonische Engel – sein Körper erschöpft, die dunklen, ledrigen Flügel von tiefen Rissen gezeichnet. Zarte, drahtartige Stränge verbinden ihn mit einer unbekannten Apparatur, als sei er noch gefangen in einer Welt aus Schmerz und Unterdrückung. Sein Blick ist gesenkt, sein Körper gebeugt – eine Gestalt, die Leid und Müdigkeit ausstrahlt.
Ihm gegenüber, der helle Engel mit mächtigen, silbrig gefiederten Schwingen. Nackt, verletzlich und zugleich voller Kraft, umfasst sie den Gefallenen, zieht ihn an sich, birgt seinen Kopf an ihrer Schulter. In dieser Geste liegt eine stille Erotik – nicht begehrend, sondern schützend, ein Sich-Hingeben an den Moment der Nähe.
Hier berührt Licht das Dunkel, ohne es zu verurteilen. Hautfarben, Flügelarten, Herkunft – all das verliert jede Bedeutung. Was bleibt, ist pure Zärtlichkeit, die mitten im Chaos eine Oase der Menschlichkeit schafft.
Ein Werk über Trost, Hingabe und die universelle Sehnsucht nach Berührung – selbst, oder gerade, im Auge des Sturms.








„Denn das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang,
den wir noch gerade ertragen,
und wir bewundern es so,
weil es gelassen verschmäht, uns zu zerstören.“

— Rainer Maria Rilke, Duineser Elegien, Erste Elegie
Technik: Fotografie, digital painting

In „Sacrifice of an Angel“ wird ein kraftvolles Tableau voller Widersprüche erschaffen: Verletzlichkeit und Macht, Hingabe und Gewalt, Spiritualität und Körperlichkeit verdichten sich zu einem archaisch anmutenden Bildakt.

Zentral steht ein nackter Mann, an die Wand gefesselt, mit weit geöffneten Armen – eine Pose zwischen Kreuzigung, Opfergabe und ekstatischer Auslieferung. Ihm gegenüber kniet eine Frau in dunklem Gewand, eine Hand auf seiner Haut, die andere umklammert einen Dolch. Ihre Haltung changiert zwischen Ritualführerin, Liebender und Henkerin. Das Licht modelliert beide Körper wie Skulpturen aus Fleisch und Schatten, hebt Muskelspannung und Berührung hervor und lässt den Raum zugleich sakral und bedrohlich erscheinen.

Ein scheinbar nebensächliches Detail am unteren Bildrand entfaltet tiefgreifende Symbolik: zwei kleine dunkle Federn – zart, leicht zu übersehen. Sie verweisen auf den Titel und verankern das Werk in eine mythischen Sphäre: Ist der Gefesselte ein gefallener Engel? Ein göttliches Wesen im Moment seines letzten Menschwerdens?
Die Feder wird so zum stillen Zeugen des Wandels – Zeichen der verlorenen Flügel, Spur einer transzendenten Vergangenheit.

„Sacrifice of an Angel“ erzählt nicht nur von Schmerz und Macht, sondern auch von spirituellem Verfall, von einer Transformation, die sich in Körper, Geste und Blick ausdrückt. Die Fotografie zwingt den Betrachtenden zur Konfrontation mit archetypischen Bildern: Opfer und Täterin, Engel und Mensch, Licht und Schatten.

Was bleibt, ist die Frage:
Ist dies ein Akt der Zerstörung – oder der Erlösung?
More info:
Social Media and more


Portfolio Insta